Die vier zentralen logopädischen Störungsbilder
Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
Der Tätigkeitsbereich der LogopädIn umfasst die vier zentrale Störungsbilder, Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. Die Störungsbilder können zudem auch in Kombination auftreten (komplexe Störungen).
Eine logopädische Therapie ist bei folgenden Störungen wirksam:
Schluckstörungen bei Erwachsenen (Dysphagien)
- Beeinträchtigungen oder Behinderungen des Schluckens und/oder der oralen Nahrungsaufnahme
Schluckstörungen bei Kindern
- funktionell oder organisch bedingte Störungen der Mundmuskulatur und aller am Schluckvorgang beteiligten Strukturen. Störungen der Mundmuskulatur sind häufig mit Zahn- und Kieferfehlstellungen verbunden (myofunktionelle Störungen)
Sprechstörungen bei Erwachsenen
- zentral oder peripher bedingte motorische Störungen der ausführenden Sprechorgane, d.h. mangelnde Artikulationsgenauigkeit und -geschwindigkeit und/oder Störungen im Sprechablauf (Stottern/Poltern)
Sprechstörungen bei Kindern
- treten häufig im Rahmen von Entwicklungsverzögerungen,-störungen oder - behinderungen auf
- es handelt sich um eine zentral oder peripher bedingte motorische Störung der ausführenden Sprechorgane
Sprachstörungen bei Erwachsenen (Aphasie)
- erworbene, zentrale Sprachstörung, bedingt durch hirnorganische Schädigungen nach dem Abschluß der Sprachentwicklung
- alle Komponenten des Sprachsystems (Lautstruktur , Wortschatz, Satzbau, Bedeutungsinhalte) können beeinträchtigt sein, d. h. sprechen und verstehen, lesen und schreiben
Sprachstörungen bei Kindern
- Störungen des Spracherwerbsprozesses, können alle Bereiche des Sprachsystems betreffen: Lautsystem / Aussprache, Wortschatz, Grammatik / Satzbau und allgemein die Kommunikationsfähigkeit
- Störungen zeigen sich sowohl beim Verstehen und Sprechen, als auch in kommunikativen Situationen und / oder der Entwicklung von schriftsprachlichen
Stimmstörungen bei Erwachsenen
- können organisch oder funktionell bedingt sein
- Symptome sind Veränderungen im Stimmklang, in der Prosodie, in der Belastbarkeit und Missempfindungen bis hin zu Schmerzen
- auch die Singstimme kann eingeschränkt sein
Stimmstörungen bei Kindern
- können organisch oder funktionell bedingt sein und in engem Zusammenhang mit Faktoren ihrer Persönlichkeit und ihres Umfeldes stehen
- kennzeichnend sind Veränderungen im Stimmklang, in der Stimmmelodie, in der Belastbarkeit und Missempfindungen bis hin zu Schmerzen
- auffallend ist neben der gestörten Sprechstimme auch eine verminderte Fähigkeit zum Singen